Die Herausforderungen und Chancen der Inklusiven Medizin für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Frau Sappok, wie definieren Sie den Begriff "Inklusive Medizin" und warum ist er so wichtig in der heutigen medizinischen Landschaft?
Die Inklusive Medizin ist eine Medizin für Menschen mit einer kognitiven Behinderung, also einer Intelligenzminderung oder einer erworbenen Hirnschädigung. Viele verschiedene Fachrichtungen und Berufsgruppen arbeiten hier gemeinsam, um diesem Personenkreis gerecht werden zu können. Denn Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung leiden häufig zusätzlich an weiteren körperlichen und psychischen Erkrankungen.
Es geht also nicht um eine Behandlung der Behinderung, sondern ein höchstmögliches Maß an Gesundheit für diesen vulnerablen Personenkreis. Die Inklusive Medizin bietet die Möglichkeit einer breiten differentialdiagnostischen Abklärung und einer interdisziplinären und multiprofessionellen Behandlung. Es reicht nicht, die eigene Spezialisierung im Blick zu behalten, da komplexe Krankheitsbilder viele verschiedene Fachdisziplinen betreffen.